Heute fiel der Startschuss für die Biotopeinrichtungsmaßnahmen auf den Projektflächen am Kühlen Morgen. Dabei wurde eine Fläche mit dem Bagger bearbeitet, um den dort vorhandenen Riesen-Bärenklau zu bekämpfen. Der Neophyt hatte sich bereits mit einer großen Zahl an Pflanzen ausgebreitet, weshalb nun Handlungsbedarf bestand, um eine weitere Ausbreitung durch die Schafe zu verhindern.
Problempflanze Riesen-Bärenklau
Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, breitet sich aber seit einigen Jahren zunehmend in Europa aus. Die invasive Art ist bei Berührung giftig, weshalb man ihm ohne Schutzkleidung nicht zu nahe kommen sollte. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 15.000 Samen ausbilden, die sich in Windeseile über die Projektflächen verteilen könnten.
Zusätzlich könnte durch die Beweidung mit Schafen eine weitere Ausbreitung stattfinden, da diese in ihrem Fell die Samen weiter tragen. Die geplante Beweidung der Flächen mit Hüteschafhaltung wäre somit ein besonderer Gefahrenfaktor bei der weiteren Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus.
Unser Lösungsansatz
Um dieses Szenario zu verhindern, wurden im Sommer bereits die Dolden des Neophyten gekappt und entsorgt, um eine Ausbreitung der Samen zu verhindern. Jetzt wird der Oberboden mit einem Bagger bearbeitet, um auch die Rhizome im Boden sowie weitere keimfähige Samen zu entfernen. Ohne diese Maßnahme würde der Riesen-Bärenklau aus den vorhandenen Wurzeln wieder austreiben, weshalb mithilfe des Baggers die obersten 15 cm des Bodens abgetragen und entsorgt werden.
Ein neuer Anfang
Der entstehende Rohboden mag im ersten Moment karg erscheinen, bietet aber viel Raum für neues Leben: Rohbodenkeimer wie die Besenheide und Amphibien wie die Kreuzkröte finden hier einen neuen Lebensraum, weitere Pionierarten werden ihnen folgen. Hier wird sich ein dynamisches Ökosystem entwickeln, das die Projektfläche insgesamt vielfältiger macht.