Die Hütehunde halten schon einmal die Nase in den Wind, als Herr Hauke von Ontras Gastransport, der Schäfer Simon Marsch und die Projektkoordinatorin Anika Lemm Mitte Mai Trassenabschnitte der Gastrasse 216 begangen haben. Die Gastrasse wird eine wichtige Verbindung der bisherigen Projektflächen sein, die sich unter Hochspannungsleitungen des Betreibers 50Hertz befinden.
Die Trasse verläuft in einem Meter Tiefe auf langer Strecke parallel zur A4 im Wald und bedarf sehr regelmäßiger Pflege, damit die Gasleitung nicht beschädigt wird. Mit schwerfälligen großen Maschinen ist das kein leichtes Unterfangen und aus ökologischer Sicht für die bisherigen Bewohner der Gastrasse ein regelmäßiger Verlust von Lebensraum.
Daher bietet sich hier eine Beweidung mit Schafen sehr gut an, die mit Hilfe der beiden Hütehunde über die Trasse gelenkt werden. Durch die bisherige Pflege haben die Trassen „sogar schon fast Weidequalität“, erklärt Schäfer Simon Marsch: „Meine Mädels werden sich sehr darüber freuen!“
Bei der Begehung wurde nach Hindernissen für die Schafherde Ausschau gehalten – dazu zählen große Straßen, Siedlungen und Abschnitte auf der Gastrasse, die aktuell etwas stärker bewachsen sind. Im großen und ganzen sind diese sehr übersichtlich, sodass sich durch die Beweidung der Gastrasse die Flächen unter den Stromtrassen optimal erreichen und miteinander verbinden lassen.
Diesen Sommer kann es losgehen, sobald alle Eigentümer zugestimmt haben. Für den Biotopverbund im Landkreis wird somit eine weitere wichtige Vernetzungsachse geschaffen. „Wenn es hier gut läuft, können wir uns auch gut vorstellen, weitere Abschnitte unseres Gasleitungsnetzes beweiden zu lassen“, erklärt Herr Hauke. Das sind gute Aussichten für weitere Biotopverbundprojekte, die mit spannenden neuen Akteursnetzwerken einen wichtigen Beitrag leisten, unsere Biodiversität zu erhalten.